Wenn du deine erste Bestellung bei einem Onlineshop für Braubedarf machen möchtest, wirst du beim Malz schnell auf die Begriffe „geschrotet“ und „ungeschrotet“ stoßen. Ich erkläre dir hier, was es damit auf sich hat und wofür du dich am Besten entscheidest.
Übrigens: Wenn du dich dafür interessierst wie Malz eigentlich produziert wird und welche verschiedenen Malzsorten es gibt, empfehle ich dir meinen Artikel Das Malz – Die Basis für dein Bier.
Ohne Schroten kein Bier
Eine Sache möchte ich gleich vorweg nehmen. Spätestens wenn du das Malz zum Einmaischen ins Wasser gibst, muss das Malz geschrotet sein. Die Frage die sich also stellt ist, kauft man das Malz bereits geschrotet oder schrotest du es selbst zu Hause. Aber was passiert eigentlich beim Schroten?
Beim Schroten werden die Getreidekörner zerkleinert oder gequetscht. Das Korn soll nämlich nicht komplett zermalen werden. Das Korn wird nur aufgebrochen. Der Korninhalt wird dabei in Spelzen und Mehlkörper getrennt. Die Spelzen, also die Hülle des Korns benötigen wir später für unsere Läuterung. Der Mehlkörper hingegen soll beim Maischen so gut wie möglich verzuckert werden. Das schroten ist also essenziell für die Umwandlung von Stärke in Zucker und ein ganz wichtiger Schritt fürs Bier brauen.
Malz geschrotet vs ungeschrotet
Bereits geschrotetes Malz zu kaufen, hat den Vorteil das du nicht extra eine eigene Malzmühle anschaffen musst. Das Malz kommt sozusagen braufertig bei dir zu Hause an und kann sofort verwendet werden. Wenn du dir ein Einsteiger-Brau-Set gekauft hast, wird das Malz meist schon vorgeschrotet sein, da man davon ausgeht das keine eigene Malzmühle vorhanden ist. Du sparst also Zeit beim Brauen und natürlich Geld. Obwohl das wieder relativ ist. Wenn du später nämlich deine individuelle Malzbestellung machst, wirst du sehen das die meisten Onlineshops einen Aufpreis für bereits geschrotetes Malz verlangen, der im Durchschnitt bei ca. 0,30 € pro Kilo liegt. Langfristig gesehen zahlst also irgendwann drauf.
Der größte Vorteil von ungeschrotetem Malz liegt aber in der Haltbarkeit. Wenn Malz einmal geschrotet ist, sollte es innerhalb weniger Tage verwendet werden. Haltbar ist es zwar einige Monate, aber mit der Zeit nimmt das Aroma und die Qualität ab. Die Luft sorgt nämlich dafür, dass die Enzyme ihre Leistungsfähigkeit verlieren. Ungeschrotetes Malz hingegen kann sogar Jahre ohne Qualitätseinbußen gelagert werden.
Fazit – Malz geschrotet oder ungeschrotet kaufen?
Wenn du das erste Mal Bier brauen möchtest und vielleicht noch nicht so richtig weißt ob du in dieses Hobby langfristig richtig einsteigen möchtest, empfehle ich dir erstmal mit bereits geschroteten Malz zu arbeiten. Wenn du aber schon einige Sude gebraut hast und gemerkt hast, dass du dir das auch langfristig vorstellen kannst, dann macht es durchaus Sinn in eine Malzmühle zu investieren.
Natürlich gibt es da viele verschiedene Modelle in verschiedenen Preisklassen. Beim Hobbybrauerversand erhältst du die günstigste Malzmühle bereits für ca. 60 €. Diese wird mit einer Kurbel geliefert, viele Hobbybrauer schließen da aber ihren Akkuschrauber an, sodass das Schroten viel schneller geht als mit der Hand.
Welche Erfahrungen hast du mit geschroteten Malz gemacht? Oder schrotest du bereits selbst? Lass es mich in den Kommentaren gerne wissen