Hopfenvarianten – Dolden, Pellets oder Extrakt verwenden?

Hopfen lässt sich in verschiedenen Varianten beim Bier brauen verwenden. So gibt es die echten Dolden, die gepressten Pellets und schließlich den Hopfenextrakt. Bei den Brauern gehen die Meinungen und Vorlieben dazu aber sehr auseinander. Wo liegen also die Unterschiede und was solltest du am besten verwenden?

Hopfen bleibt Hopfen

Grundsätzlich kann man jede dieser Varianten zum Bier brauen verwenden. Je nach Anwendung unterscheidet sich aber beispielsweise die Ausbeute, was man bei der Dosierung wiederum beachten sollte. Wenn du dich generell für den Anbau und Ernte des Hopfen interessierst, empfehle ich dir erstmal meinen Artikel Der Hopfen – Der Charakter des Bieres zu lesen. Hier findest du einen guten Überblick zum Hopfen und der Verarbeitung. Hier erkläre ich dir aber nun die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Hopfenvarianten.

Grünhopfen

In den seltensten Fällen kommen die Dolden direkt nach der Ernte sofort in den Sud, denn frisch geernteter Hopfen ist nicht sehr lange haltbar. Schon nach einigen Stunden verliert er sein Aroma.

Einige Brauereien haben sich aber genau auf diese direkte Verwendung spezialisiert. In diesem Fall spricht man vom Grünhopfen, da er frisch vom Feld zum Brauen verwendet wird. Der Hopfen enthält in diesem Fall noch sehr viel Wasser, Deshalb muss auch in der Quantität viel mehr eingebraut werden. Das Ergebnis ist ein sehr besonderes und aromatisches Bier. Aufgrund des kurzen Zeitfensters zum Verwenden, ist der Grünhopfen nicht wirklich für Hobbybrauer geeignet.

Doldenhopfen

Alles was nicht direkt nach der Ernte verwendet wird, kommt zum Darren. Hier werden die Dolden getrocknet und in ca. 60 kg schwere Rechteckballen gepresst. Dadurch lassen sie sich gut stapeln und transportieren. Die Dolden und das Lupulin bleiben bei diesem Prozess größtenteils intakt.

Die Hopfendolden können direkt von den Brauereien weiterverwendet werden. Unendlich haltbar sind sie so aber nicht. Dafür sind weitere Verarbeitungsschritte notwendig.

Hopfenpellets

Um den Hopfen haltbarer zu machen, können die Ballen zu Pellets verarbeitet werden. Dabei werden die getrockneten Hopfendolden gemahlen und in fest definierte Formen gepresst. Bei diesem Schritt werden die Dolden unter sehr niedrigen Temperaturen noch einmal gereinigt und dann unter Schutzatmosphäre vakuumverpackt. Dadurch ist der Hopfen viel einfacher und länger lagerbar.

Hopfenpellets sind aufgrund der Lagerfähigkeit und einfachen Dosierung besonders bei Hobbybrauern beliebt. In den meisten Onlineshops für Brauereibedarf wirst du immer auf Hopfenpellets stoßen. Auch nach Anbruch sind die Pellets mehrere Monate haltbar, vorausgesetzt du verschließt die Verpackung wieder gut und lagerst sie im Tiefkühlfach.

Hopfenextrakt

Zu guter Letzt wäre noch der Hopfenextrakt zu erwähnen, der unter Craftbier-Jüngern einen eher schlechten Ruf genießt. Bei Extrakten werden Aroma- und Bitterstoffe aus dem Hopfen herausgelöst. Übrig bleibt eine zähe, komprimierte Flüssigkeit, die nicht sehr ansehnlich ist. Dafür wird er aber aufgrund des niedrigen Lagerbedarfs, der guten Haltbarkeit (über Jahre) und der hohen Ergiebigkeit von Brauereien sehr geschätzt wird.

Manch einer mag hier das Argument bringen, das Hopfenextrakt ja nichts mehr mit Craftbier zu tun hat, sondern nur von Großbrauereien verwendet wird. Und sowieso würde der Geschmack und das Aroma des Bieres extrem unter dem Einsatz von Hopfenextrakt leiden. Bei meiner Recherche habe ich einen sehr interessanten Artikel auf HoppiThek gefunden, der verschiedene Stimmen zu Wort kommen lässt.

Ob man Extrakte beim Bier brauen verwendet, muss am Ende jeder für sich selbst entscheiden.

Fazit – Hopfen Dolden, Pellets oder Extrakt?

Es gibt verschieden Möglichkeiten Hopfen ins Bier zu bringen. Ausschlaggebend ist wohl meist die Notwendigkeit der Haltbarkeit. Als Hobbybrauer wirst du meistens mit Hopfenpellets arbeiten, da sie einfach und in allen Sorten im Brauereibedarf zu bestellen sind. Die Lagerung im Tiefkühlfach macht es dir natürlich wesentlich leichter deine Sude zu planen und den Hopfen zu dosieren.

Was sind deine Erfahrungen mit den verschiedenen Hopfenvarianten? Welche bevorzugst du? Schreib es gerne in die Kommentare!

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